entdeckt in einem französischen Garten: "Öffnen wir den Käfig für die Vögel..", damit sie fliegen können
entdeckt in einem französischen Garten: "Öffnen wir den Käfig für die Vögel..", damit sie fliegen können

In vielen Haushalten werden Wellensittiche in viel zu kleinen Käfigen regelrecht gefangen gehalten. Sie bekommen keinen oder nur sehr wenig Ausflugsmöglichkeit und sehen für die Besitzer einfach nur hübsch bunt und dekorativ aus. Ich habe sogar schon Bilder von Käfigen gesehen, die mit Plastik umwickelt waren, damit die Spelzen und Federn nicht überall herumfliegen. Was für ein trauriges Schicksal für diese wirklich lustigen, interessanten und an allem interessierten Charaktervögel.

 

Die Käfige für ein bis drei Wellensittichpaare sollten ungefähr 150 cm lang, 60 cm breit, 100 cm hoch sein, damit die Vögel die Möglichkeit haben, ein paar Flügelschläge zu tun in der Zeit, wenn sie sich dort aufhalten. Das ist natürlich ein Mindestmaß - mehr ist immer besser. Der Käfig ist nun ihr neues Zuhause und es ist wichtig für die Gesunderhaltung der Tiere, dass sie sich dort wohl fühlen und sich auch etwas bewegen können. Tagsüber sollte die Käfigtür immer geöffnet sein, damit die flugfreudigen Tiere - NICHT VERGESSEN, es sind ja Vögel mit Flügeln zum Fliegen - sich nach Herzenslust frei bewegen können - oder auch mal nicht. Es sollte ihre Entscheidung sein dürfen.

 

Aus diesem Grund sollte die Inneneinrichtung auch nicht zu üppig ausfallen. Bei mangelnder Bewegung geht es den Tieren schlecht. Sie haben keine Kondition, die Flugmuskulatur bildet sich zurück und sie werden übergewichtig. Wichtig sind auch unterschiedlich dicke Äste als Sitzstangen, damit die Füße immer wieder anders belastet und bewegt werden müssen. Andernfalls kann es zu Entzündungen an den Fußballen zu kommen.

 

Außerhalb des Käfigs kann man seinem Gestaltungsdrang freien Lauf lassen. Damit sie überhaupt Lust haben aus dem Käfig zu fliegen, brauchen sie Anflugäste oder Klettermöglichkeiten, die sie auch mal beknabbern dürfen. Frische Naturäste sind optimal dafür geeignet, da sie durch das Beknabbern gleichzeitig Mineralien und Spurenelemente aufnehmen.

 

Ihr Käfig sollte hell und zugluftfrei erhöht stehen, da die kleinen Charakterköpfe furchtloser sind, wenn sie uns von oben beobachten können.


Übrigens:

Man sieht immer noch in vielen Tiergeschäften Spiegel oder diese Stehauf-Plastikvögel. Sie haben nichts im Käfig zu suchen und sollten auch nicht gekauft werden, um zum Beispiel einen Einzelvogel zu unterhalten. Sie gaukeln den Wellensittichen  einen Partner vor, den sie füttern wollen. Bei einer Gruppe von Wellensittichen, wo sie wählen können, ist dies natürlich weniger ein Problem. Leider gibt es auch immer noch Einzelvögel, die ihr Spiegelbild füttern, in Erwartung einer Erwiderung. Dabei können sie sich Kropfentzündungen zuziehen, da sie das nicht entgegengenommene Futter wieder herunterschlucken und immer wieder hochwürgen.

 

Haltungsbedingungen von Wellensittichen
In dieser PDF-Datei der tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) wird über die Haltungsbedingungen von Wellensittichen informiert.
wellensittich_2013.pdf
Adobe Acrobat Dokument 43.9 KB

               Quelle: http://www.tierschutz-tvt.de/merkblaetter.html#c138

 

Unten seht ihr einen kleine Bildergeschichte dazu mit dem Titel "Die zwei Neuen":

Um den Text lesen zu können, der unter der Bildern steht und um diese besser anschauen zu können, bitte kurz anklicken.

Wellensittich entflogen!

Immer wieder hört man von Wellensittichen, die aus Unachtsamkeit des Besitzers durchs Türchen geschlüpft und anschließend durchs geöffnete Fenster in die Freiheit entflogen sind. Wenn diese Vögel Glück hatten, war zu der Zeit gerade Frühling oder Sommer und sie waren so pfiffig und konnten eventuell Gräser futtern oder andere Nahrung finden. In der Regel haben entflogene Wellensittiche nicht das Glück. Sie kennen aus ihrem Zuhause das regelmäßige Nachfüllen ihres Futternapfes und haben nicht gelernt, sich ihr Futter selbst zu organisieren. Sie sind da draußen nun auf sich selbst gestellt und fallen mit ihrem bunten Federkleid sehr auf. Freßfeinde, wie Katzen, Raubvögel, Ratten etc wird es ein Leichtes sein, die Vögel, welche keine Gefahren kennengelernt haben, zu ergreifen und zu fressen.

Hierzu ist mir in einem meiner Urlaube eine kleine Geschichte passiert: Bei einem Aufenthalt in einem kleinen französischen Ort auf einem Bauernhof hörte ich, während einer Pause ein mir sehr bekanntes Geräusch... nämlich das Quatschen eines Wellensittichs. Zunächst dachte ich an einen Käfigvogel, welcher bei den Gastleuten sein Zuhause hat. Doch das Geräusch kam nicht aus dem Haus, sondern vom Hof. Ich machte mich sogleich auf den Weg und fand tatsächlich nach kurzer Suche einen quietschegrünen Wellensittich mitten auf dem Hof neben den Pferdeställen. Natürlich hatte ich keinen Kescher dabei und eilte sogleich zu den Bauersleuten und bat um Hilfe. Diese erzählten mir, dass einer Familie aus dem Nachbarort vor ungefähr einer Woche ein Wellensittich entflogen ist und der Partner zu Hause verzweifelt nach ihm ruft. Sie telefonierten miteinander und nach einer ganzen Weile des Wartens kamen sie mit dem Käfig, in dem der Partnervogel saß und Lockrufe von sich gab. Es dauerte tatsächlich nicht lange und der kleine grüne Wellensittich, der mittlerweile schon ziemlich geschwächt wirkte, flog zu seinem Partner und ließ sich mit Hilfe eines Tuches einfangen.

HAPPY END! So etwas kann natürlich auch passieren, wenn dies auch nicht so häufig ist.