Jeder der Vögel hält, wird bemerkt haben, wie schnell das Trinkwasser verunreinigt. Befindet sich z. B. über dem Napf ein Ast, fallen die Ausscheidungen der Tiere ins Wasser. Manche Vögel baden auch sehr gerne im Trinknapf und hinterlassen so ihre Spuren. Hier bilden sich dann Keime und Bakterien, die den Vogel krank machen können.  Es ist eine typische Übertragungsquelle für jede Menge Erkrankungen wie zum Beispiel Trichomonaden.  

In dem Wasser entwickeln sich für das menschliche Auge nicht sichtbare Geißeltierchen. Diese Trichomonaden besiedeln dann die Rachen- und Kropfschleimhaut der Vögel und sie entzündet sich. Tr. (und auch andere Krankheiten) können lange versteckt bleiben und dann bei Schwäche (z. B. durch Mauser) ausbrechen.

Man nennt diese Erkrankung: Trichomoniasis.


Ich wechsele morgens immer das Trinknäpfchen meiner Wellensittiche aus und lasse die Näpfe, nachdem ich sie heiß ausgewaschen habe, bis zum nächsten Morgen trocknen.  Diese Geißeltierchen sind nämlich ziemlich hartnäckig und überleben nur trockene Zeiten nicht. Einen zweiten Behälter fülle ich mit frischem Wasser für den neuen Tag.

 

Diese Plastiktrinkröhrchen, die den Vorteil haben, dass sich der Kot der Wellensittiche nicht in dem Wasser sammelt, benutze ich nicht, da sie schwer zu reinigen sind. Außerdem bilden sich im Laufe der Zeit Risse im Plastik und dort könnten sich Keime aufhalten, die unsere Lieblinge erkranken lassen.

Leider hat meine Freundin und dadurch auch wir, damit traurige Erfahrungen machen müssen.

Eine kleine traurige Geschichte - zum Thema

Die Freundin meines Sohnes hatte 2 Wellensittiche, die sie auch eigenständig versorgte. Aufgrund ihres jungen Alters leider nicht so gründlich wie es eigentlich nötig gewesen wäre, doch sie war sehr bemüht, alles richtig zu machen. Irgendwann klingelte bei uns das Telefon. Einer der beiden Wellensittiche hatte Probleme und plusterte morgens heftig, dabei atmete er schwer. Aus Zeitmangel bat sie mich, mit dem Vögelchen zum Tierarzt zu fahren.

Mein Sohn und ich machten uns sofort auf den Weg, holten den Welli ab und fuhren zu unserer vk Tierärztin. Sie ist wirklich klasse und nahm sich auch dieses Mal wieder viel Zeit. Machte bakteriellen Abstrich vom Kot, einen Kropfabstrich und tastete den Vogel sorgfältig ab. Dabei fiel ihr auf, dass der kranke Wellensittich sehr abgemagert wirkte und schwach. Ich sollte sie während der mikroskopischen Untersuchungen mit meinen Händen wärmen. Das Vögelchen tat uns unendlich leid. Von der Tierärztin bekam sie ein Antibiotikum, flüssige Nahrung in den Kropf (davon bekam ich auch eine Spritze voll für zu Hause mit), Orelox zum Aufbau und Spatrix gegen Trichomonaden, die sie beim Kropfabstrich unter dem Mikroskop zwar nicht entdecken konnte, doch beim Abtasten des Kropfes bemerkte sie etwas knopfähnliches, was den Vögeln die Luft zum Atmen nimmt und auch die Futteraufnahme behindert. Es geht nichts mehr durch den Kropf. Dieser Knoten (aufgrund des Alters von dem Welli schloß sie einen Tumor aus) bildet sich bei Trichomonaden, erklärte sie. Dann zeigte sie mir noch wie man dem Wellensittich über den Schnabel die Medizin einflößt. Sie hatte wenig Hoffnung auf ein glückliches Ende und verabschiedete uns damit, dass wir uns in 2 Tagen wieder melden sollten, um das Ergebnis der Laboruntersuchung zu erfragen.

Mein Sohn und ich machten uns wieder auf den Heimweg. Auf Anraten der Tierärztin hielt er das Tier die ganze Zeit über ganz weich und warm in seinen Händen, damit es nicht so frieren muß. Mitten auf dem Weg nach Hause bemerkte er plötzlich, dass der Welli ihn so unverwandt anschaute. Ich fuhr rechts ran und nahm ihm das Tierchen vorsichtig ab - denn es war mit einem letzten Blick auf ihn verstorben. Als ich es ihm sagte, kullerten die Tränen ganz furchtbar. Doch als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass die junge Wellensittichdame nicht einsam gestorben sei, sondern gut behütet und beschützt in seinen Armen, tröstete es ihn etwas.

Diese Geschichte habe ich aufgeschrieben, um zu verdeutlichen, dass es ganz, ganz wichtig ist, die Wassernäpfe wirklich sauber zu halten und mit frischem Wasser zu füllen, damit so etwas Trauriges nicht passieren kann.