Angelo
Männchen
geschl. 16.11.2011/ Einzug: 29.12.2011
gest. 20.05.2019
Farbschlag: mauve/ violett, Opalin, Hellflügel, AGG, "Rainbow"
Ein Rainbow-Wellensittich stammt aus der Blaureihe, d. h. seine Farbe ist hellblau, violett, dunkelblau oder mauvefarben und vereint zusätzlich die Farbschlagsmerkmale Opalin, Hellflügel und ein optisches Gelbgesicht. Es ist kein eigener Farbschlag, sondern eine Kombination aus genau festgelegten Merkmalen.
AGG 1f: Der Wellensittich hat ein wesentlich intensiveres Gelb im Gesicht, als bei einem EGG und ist nach der Mauser komplett überhaucht, sodaß er leicht grün aussieht.
Das Interessante hier ist die Verwandlung des Federkleides in den ersten beiden Lebensjahren. Die anfangs noch blasser anmutenden Farben intensivieren sich bei jeder Mauser und es kann tatsächlich der Eindruck eines Regenbogens (natürlich ohne Rottöne) entstehen.
Es ist ein italienischer Name, da er aus italienischem Hause stammt. Er ist kurz vor Silvester 2012 bei uns eingezogen. Der Kleine saß während der Heimfahrt ganz, ganz still in seiner kleinen
Transportbox. Ich erzählte ihm so einiges mit leiser Stimme und ich bildete mir ein, er hört zu. Zu Hause angekommen, setzte ich ihn immer noch abgedeckt ins Wohnzimmer. Er schlief und sah sooo
süß aus.
Morgens deckte ich ihn dann ab und gab ihm angekeimtes Futter, welches er bis dahin gewohnt war. Ich konnte das Futter neben ihn stellen, ohne daß er wegflatterte. Er sah mich einfach mit
riesengroßen Augen an und staunte wahrscheinlich über die fremde Frau. Danach trug ich ihn ins Vogelzimmer. Dort angekommen, öffnete ich die Transportbox. Unsere 7 Wellis, die ja nun mal hier
alteingesessen sind, erstarrten sofort zur Salzsäule. Was habe ich gelacht! Angelo flog unerschrocken raus und landete zielsicher auf einem Ast im Zimmer.
Bei den restlichen Wellis breitete sich etwas Unruhe aus, man war entsetzt, daß der Neue solchen Mut hat und nicht er es war, der ehrfürchtig erstarrte in der fremden Umgebung. Dann erdreistete er sich auch noch, in IHRE Voliere zu fliegen. Vielleicht interpretiere ich da ja auch etwas hinein, aber der Verdacht liegt nahe (auf Pubertät klicken).
Er ist mein jüngster Wellensittich - ist sehr neugierig und verspielt. Einen festen Freund hat er in der Truppe
bisher noch nicht gefunden (Februar 2012), allerdings findet er Jacob toll und fliegt ihm überall hinterher, was diesem natürlich nicht so gut gefällt. Neuerdings probiert er aus wie er bei den Damen des Hauses so ankommt.
Ich habe mir schon lange einen Wellensittich gewünscht, den man wegen seiner Farbgebung Rainbow nennt. Anfangs sieht das Federkleid dieser Wellensittiche noch nicht "regenbogenmässig" aus - es entwickelt sich erst nach jeder Mauser.
Ich bin gespannt wie er sich noch verändern wird. Im Augenblick befindet sich Angelo in seiner ersten Mauser und sein Gefieder beginnt sich zu verändern - der Brustbereich und der obere Rückenbereich trägt zu seinem violetten Federkleid nun auch noch vereinzelt gelbe Federn. Das macht ihn optisch sehr ansprechend und er ist sehr begeistert von seiner Veränderung - schaut mal hier.
Unten seht ihr meine Versuche, sein sich veränderndes Federkleid fotografisch festzuhalten. Wenn er bei normalen Lichtverhältnissen im Zimmer fotografiert wird, wirkt er violett. Sobald ich mit Blitzlicht arbeite, erscheint sein Federkleid dunkler wie ihr oben sehen könnt. Es wirkt fast so, als hätte ich 2 unterschiedliche Wellensittiche fotografiert.
Zur besseren Ansicht bitte auf die Bilder klicken!
2016
29. April 2016 - Nun schreib ich mal wieder etwas über den schönen Angelo, welcher in seinem bisher 4jährigen Leben schon so einiges erlebt hat. Er ist ein sensibler, etwas ängstlicher Wellensittich, der immer jemanden an seiner Seite braucht, um Ängste abzubauen. Nach seinem Umzug damals von der Wohnung in die Außenvoliere war er irritiert und fing an, sich zu rupfen. Glücklicherweise tat sich Sam dann mit ihm zusammen, die beiden wurden ein Pärchen und Angelo rupfte nicht mehr. Angelo verliebte sich nach einigen Monaten in die schöne Queeny und ist bis heute glücklich mit ihr. Ganz vergessen hat er seinen Freund Sam natürlich nicht, denn dieser ist immer noch sein allerbester Quatschpartner.
Bei Angelo lief bis auf die oben kurz geschilderten Begebenheiten bisher immer alles rund und ich mußte mir keine Sorgen um ihn machen.... bis auf heute. An Sensibilität und Ängstlichkeit war im Zusammenhang mit Angelo auf gar keinen Fall mehr zu denken. Als ich morgens in die Voliere kam, um das tägliche Futter und Wasser zu bringen, war noch alles in Ordnung.
Doch als ich dann später nochmals nach dem Rechten schauen wollte, entdeckte ich jede Menge Blutstropfen auf einer Hängeschaukel und auf einem Holzast. Natürlich gingen bei mir die Alarmglocken an und ich schaute mir meine Kostbarkeiten gründlich an. Bei Angelo entdeckte ich dann an einem Füßchen Blut und auch auf seinem Hinterkopf fand ich einen Blutfleck. Was war nur passiert? Hat ein Kampf stattgefunden oder ist er irgendwo hängengeblieben? An keinem der anderen Wellensittiche waren Blutflecken, woran ich dann den Kampfgegner hätte enttarnen können. Angelo ist im Augenblick ziemlich "frühlingshaft" unterwegs und seine Hormone lassen ihn jeder Henne herschauen. Er blüht im Augenblick so richtig auf und versucht's bei jeder!
Eventuell hat es ja auch einen Hahnenkampf gegeben, denn seit ungefähr einer Woche wohnt ein Neuer bei den Kostbarkeiten, der sich ruckzuck in Lotte verliebte und dieser intensiv nachstellt. Eventuell hat sich Angelo eingemischt und den Kürzeren gezogen, da Gandalf keine Annäherungen anderer zulässt. Eventuell hat sich aber auch eine Henne gewehrt, die seine Zudringlichkeiten nicht zulassen wollte. Genaues werde ich wohl nicht erfahren, aber im Auge behalten werde ich ganz sicher diese Situation.
Tja, was soll ich schreiben..... Nach ein/ zwei Stunden war ich wieder in der Voliere und es bot sich mir folgendes Bild: Es sagt mehr als tausend Worte! Ich bin mir nun sicher, daß es einen Hahnenkampf um die Henne Lilly gegeben hat. Angelo, Sam und Picasso sind daran beteiligt und Angelo ist der "Sieger" mit leichten Blessuren, die man jetzt schon nicht mehr sieht, welche aber zum Zeitpunkt des Auffindens dramatisch aussahen. Die Hähne sind hier wie von Sinnen! Es mag wieder einmal am Frühling liegen, am Regen, aber am üppigen Futter kann es nicht liegen. Ich rationiere es und biete auch keine ölhaltigen Saaten an, da ich dieses Problem in jedem Frühjahr habe seit die Wellensittiche in der Außenvoliere leben. Es ist so, als würden sie die momentane Sommerzeit in Australien spüren.
Angelo bemühte sich um Lilly, quatschte und flog um sie herum... kurze Zeit später nahm sie die Bananenhaltung ein und Angelo stieg gekonnt auf ihren Rücken, um mit ihr zu kopulieren. Dieser Akt dauerte nur eine kurze Zeit, denn auch Picasso begehrt Lilly und flog direkt zwischen Angelo und Lilly wie man auf dem Bild rechts sehen kann. Picasso begann sofort zu quatschen, stellte seinen Kamm auf und flog rechts und links von Lilly, welche gar nicht begeistert wirkte. Angelo hingegen flog überrascht nach draußen in den Freiflug, um kurze Zeit wieder hineinzufliegen, um die Situation zu checken. Übrigens hat auch Sam versucht bei Lilly zu landen und alle drei flogen eine kurze Zeit hinter Lilly her, welche eine sehr gute Kondition hat; die sie bei den älteren Herren (Sam fast 7 Jahre, Picasso 8 Jahre, Angelo 4 Jahre) wohl auch braucht.
Leider erinnert mich diese Situation an eine ähnliche vor ungefähr 3 Jahren mit der Henne Limo. Damals waren die Hähne Jacob, Nymphi und Sam beteiligt. Limo war für sie attraktiv, da der kleine Vogelkörper einen Überschuss an Östrogenen hatte, was beim Röntgen an dem sehr gut sichtbaren, hellen Skelett zu erkennen war. Diese Erkrankung nennt sich polyostotische Hyperostose. Dabei lagert sich zuviel Kalzium an den Knochen ein und diese verhärten und lassen den Wellensittichkörper auf Dauer immer unbeweglicher werden. Auf die Hähne hat es eine extrem anziehende Wirkung und sie bedrängten Limo sehr. Soweit ich weiß, ist diese Erkrankung noch nicht heilbar, jedoch kann man die erkrankten Vögel bei Schmerzen unterstützen oder durch eine Hormonbehandlung den Verlauf der Krankheit verlangsamen.
Das alles sind jedoch "nur" Gedanken, welche ich mir bei der vorgefundenen Situation mache und muß bei Lilly nicht der Tatsache entsprechen. Sie ist eine sehr agile Henne, welche ständig unterwegs ist und keine Anzeichen einer Erkrankung zeigt. Eventuell sind die Hähne, speziell Angelo, auch "nur" frühlingshaft unterwegs.
30. April 2016 - Heute herrscht entspanntes Treiben draußen bei meinen Freunden. Angelo ist natürlich immer noch hormonell wie aufgedreht, allerdings hält er sich wieder verstärkt bei seiner festen Henne auf und befriedigt sich selber an einem Holz in ihrer Nähe. Seine Henne Queeny wird von ihm gefüttert, liebevoll beschmust, jedoch zu mehr ist sie wohl nicht bereit. Sein Füßchen schont er noch und zieht es häufig ins Gefieder ein, jedoch blutet nichts mehr.
Lilly ist nun wieder mit ihrem Hahn zusammen, welcher voller Freude mit ihr seine Gefühle auslebt.
Die folgenden Bilder sind leicht unscharf, jedoch zeigen sie die momentane Situation des Pärchens relativ deutlich.
06. August 2016 - Angelos Freundin Queeny ist seit dem 15. Juli 2016 tot! Ich hatte hier darüber berichtet.
Leider konnte ich ihn nur einen Tag lang beobachten, denn danach trat ich meinen 2wöchigen Urlaub an. Ich hätte sehr gerne sein Verhalten verfolgt, denn eigentlich ist Angelo ein ängstlicher Wellensittich, der sich die Sicherheit in der Partnerschaft holt, die ja nun vorbei ist. Hier bekommt er immer wieder seine Bestätigung, die er auch dringend braucht, um fröhlich und unbeschwert zu sein. Als er vor etwas über 4 Jahren in die Außenvoliere zog, rupfte er sich aus Verunsicherung das Brustgefieder und Sam unterstützte ihn damals bei der Eingewöhnung in sein neues Zuhause, indem er sich um ihn kümmerte. Das Rupfen hörte auf und die beiden wurden beste Freunde.
2018
kleines Update: Angelo hatte nach dem Tod von Emily eine wunderschöne, gemeinsame Zeit mit der älteren Sky, die sich im August 2017 zu den Kostbarkeiten gesellte. Diese empfand es als angenehm, weil sie gerne und ausgiebig gefüttert wurde und so vorgewärmtes Essen serviert bekam. Angelo und Sky verstanden sich gut, doch hatte auch noch der Frauenversteher Picasso ein Auge auf sie geworfen und ab und zu mußte Angelo sein Revier verteidigen.
Leider gehört diese Zeit seit dem 29. Dezember 2018 der Vergangenheit an, denn wieder einmal verstarb Angelos Partnerin und er ist nun wieder allein. Allerdings versteht er sich prima mit seinem "alten" Kumpel Sam und sucht die Nähe zu Nymphi.
2019
Der Trauerwelli Angelo!
08. März 2019 - Ich beobachte seit dem Tod von Sky Ende Dezember 2018 und dem Tod des lieben Freundes Nymphi im Februar 2019 meine Wellensittiche wieder besonders aufmerksam, da sich die Konstellation untereinander immer wieder neu sortiert, wenn ein Welli verstirbt oder ein neuer Welli hinzukommt.
Mir war aufgefallen, dass sich Angelo auffällig für Nymphi interessiert hatte und sich irgendwie geborgen fühlte in seiner Nähe. Dieser strahlte solche Ruhe aus..... Doch Gandalf fühlte sich wie der Beschützer von Nymphi und so konnte Angelo nur immer eine kurze Zeit mit seinem bevorzugten Kumpel verbringen, da er sofort verscheucht wurde, wenn er sich in dessen Nähe aufhalten wollte.
Jetzt, wo Nymphi nicht mehr da ist, hockt Angelo ziemlich in sich gekehrt herum und weiß mit sich nicht viel anzufangen. Es hat ihn wohl schwerer getroffen, als ich es gedacht hätte. Glücklicherweise gibt es ja noch Sam für ihn, der ja eigentlich nur darauf wartet, dass Angelo wieder zu ihm zurückfindet.
Wahrscheinlich hat sich das Rad der Zeit für Angelo, der die Sicherheit eines festen Partners, oder besser, einer festen Partnerin braucht, zu schnell gedreht in den letzten Jahren. Immer wieder hatte er sich begeistert auf jemanden eingelassen und diese/ dieser auf ihn und dann verstarb der Freund/ die Freundin. Angelo kommt gar nicht so fix mit seinem Denken und seiner Gefühlswelt hinterher. Er ist momentan ein kleiner Trauerkloß, hinzu kommt natürlich, dass ihn - sowie andere der Truppe zur Zeit auch - die Mauser im Griff hat.
21. Mai 2019 - Nach einer 3tägigen Reise kam ich heute zurück und besuchte meine nur noch 6 Wellensittiche, welche ich ausreichend mit Futter versorgt hatte. 2 große mit Körnerfutter gefüllte Schalen hatte ich auf den Boden gestellt und eine dritte in den Holzkasten, wo sie immer ihr Futter finden. Zusätzlich waren auch noch 10 Hirsekolben überall verteilt und mehrere Schalen frisches Wasser. Eigentlich trinken sie am liebsten das Regenwasser, welches in der Zeit ausreichend vorhanden war, da dieser Mai uns alle nicht mit Sonne, sondern mit Regen verwöhnt.
Es war ungewöhnlich still und ich sah keinen einzigen Wellensittich im Außenbereich. Also öffnete ich mit klopfendem Herzen die Tür zum Schutzraum und sah nach oben und zählte: eins, zwei, drei, vier, fünf und.... wo ist der sechste? Mein Blick senkte sich auf den Boden und tatsächlich lag Angelo reglos dort in einer Futterschale. Der Anblick des leuchtenden, stillen Angelo war furchtbar.
Da er immer schon sehr sensibel war in Bezug auf seine Freundinnen und Freunde und sich alles ziemlich zu Herzen nahm, nachzulesen in den ganzen Geschichtchen, die ich hier auf Wellisonline über ihn geschrieben habe, hatte ich mir in den 3 Tagen immer wieder Gedanken um ihn gemacht. Hätte ich ihn aus der Gruppe nehmen sollen und der vk Tierärztin vorstellen? Oder würde ich ihn damit nur nervöser machen? Im Nachhinein wäre es vielleicht doch besser gewesen, wenn ich es gemacht hätte. Vielleicht wäre er zu retten gewesen? Seine Seele war sehr belastet durch die Verluste in letzter Zeit und eventuell war sein Immunsystem dadurch geschwächt und ließ ihn erkranken? Ich werde es nicht erfahren.
Lieber Angelo!
Ich war 3 Tage verreist und fand dich heute bei meiner Wiederkehr tot in der Futterschüssel liegend vor. Es war ein furchtbarer Anblick und ein Schock, obwohl du mir seit dem Tod deiner Freunde
Sky und Nymphi nicht mehr so wirklich fröhlich vorkamst. Du wirktest einsam und alleine, obwohl sich dein Freund Sam um dich kümmerte. Jedoch nahm dich der schnelle Verlust der beiden Freunde
ziemlich mit und die stärkere Mauser sah ich als deine stumme Konsequenz. Dein Körper hatte wohl keine Lust/ Energie mehr.
Es tut mir sehr leid, dass ich nicht bei dir war, als du starbst, kleiner Freund.